Rückblick auf die 44. Legislaturperiode |
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1. Staatspolitik und Rechtsordnung
90.254 |
Parlamentarische Initiative
(Büro NR) |
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Elektronische Abstimmung im
Nationalrat |
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Initiative parlementaire
(Bureau CN) |
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Vote électronique au Conseil
national |
Verhandlungen
NR |
24.01.1991 |
AB 1991, 183 |
NR |
07.10.1992 |
AB 1992, 2042 |
NR |
18.03.1993 |
AB 1993, 491 |
NR |
19.03.1993 |
Schlussabstimmung (99:67) |
Nachdem ein erster Vorschlag des Büros 1991 primär aus
Kostengründen zurückgewiesen worden war (vgl. Legislatur-Rückblick 1987-1991, S. 11),
wurde 1992 auch ein zweiter Vorschlag in der Gesamtabstimmung abgelehnt. Obwohl die neue
Anlage nur noch Kosten von rund 0,5 Mio Franken verursachen sollte, wurden wiederum
finanzpolitische Argumente vorgetragen. - Die Kommission legte nun zuhanden der zweiten
Lesung einige Abänderungsanträge vor. So schlug sie ein technisches Verfahren vor, das
sicherstellen soll, dass nicht auch für abwesende Banknachbaren und -nachbarinnen
gestimmt werden kann. Sie beantragte zudem eine Erweiterung der Anwendung: Das neue System
soll in der Regel für alle Abstimmungen verwendet werden. Da das bisherige Aufstehen
entfällt, soll das Votum der einzelnen Abgeordneten auf einer Anzeigetafel sichtbar sein.
Dabei werden sämtliche Abstimmungsergebnisse gespeichert; Namenslisten mit dem
individuellen Verhalten sollen dann veröffentlicht werden, wenn dies
30 Ratsmitglieder verlangen, sowie bei Gesamt- und Schlussabstimmungen und bei
Beschlüssen über die Dringlichkeitsklausel.
Der Nationalrat lehnte einen von den Fraktionen der
AP und der FDP sowie einem Teil der CVP unterstützten Nichteintretensantrag Ruf (D, BE)
ab, der vor allem mit den hohen Kosten und der Missbrauchsgefahr begründet wurde. In der
Detailberatung wurde ein Antrag Poncet (L, GE) knapp abgelehnt, der Interessierten
Einsicht in alle gespeicherten Abstimmungsresultate geben wollte. Die von der Kommission
vorgeschlagene Lösung wurde in der Gesamtabstimmung mit 78:51 und in der
Schlussabstimmung mit 99:67 Stimmen gutgeheissen.
Die Anlage steht seit der Frühjahrssession 1994 in
Betrieb.
Legislaturrückblick 1991-1995 - © Parlamentsdienste Bern
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